Festgottesdienst Ulmer Hütte
Ulm/Klösterle. Die Sektion Ulm des Deutschen Alpenvereins (DAV) hatte auf ihrer Ulmer Hütte am Arlberg doppelten Grund zum Feiern: Die Fertigstellung eines Anbaus und die Benennung eines Gastraums im bestehenden Gebäude nach Ruth und Adolf Merckle. Vorsitzender Dr. Heinz Schmid konnte am 7. September zur Feier und zum Berg-Gottesdienst vor der Hütte, die im Gemeindegebiet Klösterle auf 2285 Metern liegt, rund 100 Gäste begrüßen. Die von Eva-Maria und Konrad Hänsler und ihrem Team (Architekturbüro Nikolussi-Hänsler, Bludenz) geplante Erweiterung fügt sich unauffällig an das Gebäude an. Mit einem Aufwand von rund 800.000 Euro wurden Zimmer für Beschäftigte mit zeitgemäßen Sanitäranlagen geschaffen, worüber sich insbesondere Hüttenwirtin Karin Turin freut. Sie beschäftigt in der Hauptsaison bis zu 20 Personen. Im Winter werden 5.000, im Sommer 1.200 Übernachtungen gezählt. Auch die etappenweise durchgeführte Fassadenrenovierung konnte jetzt abgeschlossen werden. In einer Berghütte sei die Küche das „Herz des Hauses“, sagte der Pfarrer Gerhard Solbach aus Kempten-Durach in seiner Predigt. Der Gastraum sei die gute Stube, die „Seelenstube“. Menschen erzählten sich mit leuchtenden Augen von den Bergen, teilten Leid und Enttäuschung. Dem Blaubeurer Unternehmer-Ehepaar Ruth (1937-2018) und Adolf Merckle (1934-2009) seien Begegnungen wichtig gewesen, sagte Solbach, der Ruth Merckle als Kirchengemeinderätin aus seiner Zeit als Blaubeurer Bezirksjugendpfarrer kannte. Das Ehepaar unterstützte den DAV in vielfältiger Weise. Ruth Merckle war Mitglied im Vorstand und im Ältestenrat der Sektion und ging als Sportwartin mit jungen Leuten zum Skifahren. Die Begeisterung für die Berge führte Ruth und Adolf Merckle zusammen mit ihrem Freund, dem Bergführer Sigi Hupfauer, auf mehrere Sechstausender. Hupfauer war bei der Enthüllung der Gedenktafel auf der Ulmer Hütte anwesend, ebenso die Söhne Ludwig und Philipp Merckle. Die Umbenennung der Verwall-Stube in Ruth und Adolf Merckle-Stube sei für die Familie eine große Ehre, sagte Ludwig Merckle. Er zollte den Ehrenamtlichen der Sektion großen Respekt und sicherte weitere Unterstützung zu.